Die Blockflöte

Flöten werden seit prähistorischen Zeiten als Musikinstrument verwendet. Sie wurden aus hohlen Knochen angefertigt und fanden auf der ganzen Welt Verwendung.

Im Laufe der Jahre hat sich daraus die Blockflöte entwickelt. Bereits im 14. Jahrhundert zählte sie zu den wichtigsten Holzblasinstrumenten. Zu dieser Zeit waren Instrumental- und Vokalmusik eng miteinander verknüpft. Die Blockflöte wurde aufgrund ihres weichen und milden Klanges und der Ähnlichkeit zur menschlichen Stimme zur Unterstützung der Vokalmusik verwendet. Daraus wiederum entwickelten sich die verschiedenen Größen und Stimmlagen der Blockflöte.

 

Heutzutage kennen wir vor allem folgende Instrumente der Blockflötenfamilie:

 

Garklein

Sopranino
Sopranblockflöte - das bekannteste "Familienmitglied"

Altblockflöte

Tenorblockflöte

Bassblockflöte

Großbass

Subbass

 

Das Spektrum der Literatur reicht vom Mittelalter über die Renaissance bis zur Barockmusik. In dieser Zeit erlebte die Blockflöte einen regelrechten "Boom". Es entstanden zahlreiche Kompositionen in verschiedenen Ländern, z.B. in Frankreich (Hotteterre, Naudot, Loeillet), Italien (Vivaldi, Marcello, Barsanti, Sammartini), England (Purcell und Händel) und Deutschland (J.S. Bach, Telemann, Mattheson).

In der Zeit der Klassik und Romantik wurde das Blockflötenrepertoire mit Werken für neue Instrumententypen wie z.B. den Wiener Czakan, das französische und englische Flageolet bereichert.

Wiederentdeckt wurde die Blockflöte in den 1920er Jahren, als man sich um ein möglichst originalgetreues Klangbild der Renaissance- und Barockmusik bemühte. Die Blockflöte avancierte (auch aufgrund ihrer leichten Transportmöglichkeit und der preiswerten Anschaffung) zusammen mit der Gitarre zum Lieblingsinstrument der Jugendbewegung.

Nach dem zweiten Weltkrieg war die Blockflöte (inzwischen mithilfe der industriellen Massenproduktion gefertigt)

"das Einstiegsinstrument" in Schulen und neu gegründeten Musikschulen und wurde vor allem in Großgruppen unterrichtet. Diese Zeit, in der die Blockflöte oft mehr "quantitativ" statt "qualitativ" Verbreitung fand, "hängt" dem Instrument leider teilweise bis heute noch nach. Nicht selten hört man den Satz "Ich musste auch mal Blockflöte spielen!"

 

Glücklicherweise hat sich in diesem Punkt in den vergangenen 20 Jahren enorm viel getan. Es gibt zahlreiche Komponisten, die dem Instrument Stücke widmen (moderne Spieltechniken, Jazz etc.) und auch im pädagogischen Bereich existieren eine Vielzahl von Blockflötenschulen und methodischen Lehrwerken für fortgeschrittene Schüler.

Nicht zuletzt die Ausbildung von pädagogisch und spieltechnisch qualifizierten Lehrkräften an den Musikhochschulen trägt dazu bei, das Niveau des Unterrichts zu sichern und den Menschen die Klangschönheit des Instruments wieder näher zu bringen.